Nun also der Sarek. Nach den zwei vorangegangenen Wintertouren war das eigentlich die logische Fortsetzung. Im Jahre 2007 starteten Christian und ich im finnischen Kilpisjärvi nahe des Treriksröset (Dreiländereck Finnland, Schweden und Norwegen) und wir beendeten die Tour nach 11 Tagen und 160km in Björkliden bei Abisko in Schweden. Von dort hätten wir direkt über den markierten Kungsleden weiter nach Süden durch das Kebnekaise Gebiet bis Nikkaluokta oder Vakkatovare gehen können, was uns allerdings nach den sehr guten Erfahrungen im einsamen und völlig unberührten Gelände dieser ersten Tour als zu einfach erschien. Somit wählten wir -diesmal mit Kay zu dritt- für den Weitermarsch eine etwas westlicher liegende Route, die von der norwegischen Bahnstation Katterat durch das Hundalen und weiter immer nah an der norwegisch-schwedischen Grenze entlang führte. Über Gautelis, Hukejaure und Sälka, gelangten wir schließlich zu unserem Endpunkt, dem Samidorf Nikkaluokta unweit von Kiruna in Schweden. Ein Weitermarsch von dort in Richtung Süden wäre natürlich möglich, aber umständlich gewesen, da man von Vakkotavare keinen direkten Weiterweg in den zentralen Sarek hat. Damit hätte diese Variante einige Tage länger in Anspruch genommen und uns für eigentliche Durchquerung des Sarek gefehlt. Also erschien ein Start von der Straße Gällivare-Ritsem sinnvoll, um möglichst nahe des eigentlichen Zielgebietes zu beginnen. Ritsem selbst als Endpunkt der Straße bot sich hierbei an, von wo man in ein bis zwei Tagen über den Padjelantaleden die nordwestlichen Täler des Sarek Nationalparkes erreichen kann. Da ich das breite Ruohtesvagge bereits von meiner ersten Sarekdurchquerung im Sommer 2005 kannte, sollte es diesmal ein anderes Tal sein. Mit dem Guohpervagge fand ich eine solche Alternative, die durch das recht enge Hochtal auch landschaftlich einiges versprach. Weiter sollte es dann durch das gesamte, 45km lange Rapadalen bis zur Mündung in den Laitaure See gehen. Von Aktse wäre es dann auf dem wintermarkierten Kungsleden bis zum südlichen Endpunkt Kvikkjokk, einem kleinen Samendorf mit Straßenanbindung, ein leichter Ausklang. Für diese Tour rechnete ich grob mit 10 Tagen inklusive einiger Reservetage für das berüchtigte Schlechtwetter im westlichen bzw. zentralen Sarek.
Da Christian aufgrund beruflicher Verpflichtungen für dieses Jahr absagte, waren wir also nur zu zweit. Kay war ziemlich heiß, seinen neuen Daunenschlafsack endlich ans Limit zu bringen, was ihm auch gelingen sollte. Da es im Sarek keinerlei Hütten gibt, waren wir mehr als die Jahre zuvor auf das Zelt angewiesen. Insgesamt rechneten wir mit jeweils zwei Hüttenübernachtungen am Anfang und Ende der Tour und mit maximal 7 Zeltübernachtungen für die eigentliche Durchquerung des Sarek. Durch die wie immer große Menge an Winterausrüstung und diesmal um die 20kg Verpflegung entschieden uns dafür, beide mit Pulka zu gehen. So konnten wir jeweils gut 30kg Gepäck in die Pulkas packen, was uns ermöglichte, mit relativ leichten Rucksäcken zu gehen…