Anreise nach Fjærland
Wir fliegen morgens mit Norwegian Air Shuttle von Berlin Schönefeld nach Oslo und nach ca. 3-stündigem Aufenthalt weiter mit Widerøe nach Sogndal. Beim Sicherheitscheck darf Alex in Schönefeld seine leere MSR Benzinflasche inklusive Pumpe abgeben, da die Flasche noch etwas nach Benzin roch. Um nicht auch noch den bisher unentdeckten Dragonfly-Kocher zu verlieren, diskutieren wir nicht ewig. Ich habe ja als Ersatz noch eine zweite Pumpe dabei, die ich ohne Flasche irgendwo im Rucksack habe. Das Problem mit den Benzinkochern ist ja kein Neues, allerdings hatte ich bisher nie eine Flasche, geschweige denn eine ganze Benzinpumpe abgeben müssen. Ab demnächst also Flaschen besonders gründlich spülen und auslüften.
Da die Widerøe aufgrund der kleinen ATF42 Maschinen die Freigepäckmenge auf 15kg beschränkt hat, packen wir um. Die hohen Skistiefel kommen an die Füße und die schweren, kleinen Sachen ins Handgepäck. So werden es tatsächlich nur 17kg beim Einchecken, welche ohne Zuzahlung durchgehen. Das Flugwetter ist recht brauchbar und so können wir schon mal einen kleinen Eindruck von dem bekommen, was uns erwarten wird. Der Schnee reicht an den Nordseiten noch recht tief herunter, schätzungsweise bis auf 1000-1200m. Insgesamt siehst es noch recht winterlich aus für Mitte Juli. Der Flugplatz in Sogndal befindet sich hoch oben im Fjell, von wo uns ein Bus in 20 Minuten herunter in den Ort bringt. Alles ist perfekt abgestimmt und so sind wir um 16 Uhr in Sogndal, wo wir zunächst die Rucksäcke am Busbahnhof deponieren, um uns dann im recht ansehlichen Einkaufszentrum mit Proviant für die nächsten 8 Tage einzudecken. An die 13kg kommen so zusammen. Sie werden das Anfangsgewicht unserer Rucksäcke auf 28-30kg hochschrauben. Die Freude über den morgigen Aufstieg hält sich dementsprechend in Grenzen.
Gegen 20 Uhr fährt unser Bus in 25 Minuten durch den Frudalstunnel nach Fjærland. Auf dem nahen Bøyum Campingplatz nehmen wir ein Zimmer in einer der Selbstversorgerhütten, um auch bei Regen entspannt packen zu können. An der nahgelegenen Selbstbedienungstankstelle füllen wir unsere Benzinflaschen auf. 2,3l sollten eigentlich reichen für maximal 7 Tage zelten im Schnee. Das Wetter ist weder gut noch schlecht. Es ist bewölkt mit meist kürzeren Schauern und um die 18-20°C. Man erzählt uns, das das Wetter die letzten 2 Wochen ziemlich gut gewesen sei. Der Blick in die Zeitung verrät aber, dass dies jetzt ein Ende haben wird. Für die nächsten Tage ist wechselhaftes Wetter vorausgesagt. Was soll’s, ändern können wir es sowieso nicht und bei schönem Wetter kann es ja jeder…